Tightrope des Stundenplans: Ausgleich zwischen den Bedürfnissen der Schüler und den praktischen Realitäten
Bei einer Podiumsdiskussion an der Erasmus-Universität Rotterdam wurde kürzlich deutlich, wie schwierig es ist, Stundenpläne zu erstellen, die den Bedürfnissen der Studierenden, des Personals und der Einrichtungen gerecht werden.
Das Streben nach Studentenzentrierung
Die Diskussionsteilnehmer bestätigten das weit verbreitete Bestreben, studentenorientierte Stundenpläne zu erstellen, räumten aber auch die damit verbundenen Komplexitäten ein. Wouter Voss von der Thomas-More-Universität brachte diese Spannung zum Ausdruck, indem er feststellte, dass die Ausrichtung auf die Studierenden zwar ein wichtiges Ziel ist:
Letztendlich geht es bei der Planung eines schülerorientierten Stundenplans immer noch darum, ein Gleichgewicht zwischen all den verschiedenen Zwängen zu finden.
Faktoren wie die Verfügbarkeit von Personal, begrenzte Raumkapazitäten und Budgetbeschränkungen machen oft Kompromisse erforderlich, die nicht unbedingt mit den idealen Stundenplänen der Schüler übereinstimmen.
Trotz dieser Herausforderungen wiesen die Diskussionsteilnehmer auf positive Schritte in Richtung Studierendenzentrierung hin. Die Hochschulen setzen zunehmend auf flexible Lehrplanstrukturen und bieten den Studierenden eine größere Auswahl bei der Gestaltung ihrer individuellen Studienprogramme. Diese Anpassungsfähigkeit zielt darauf ab, den unterschiedlichen Bedürfnissen und Lernstilen der Studierenden gerecht zu werden.
Michiel Visser von der Politie Academie (Niederländische Polizeiakademie) betonte die Komplexität ihrer Organisation und deren Auswirkungen auf die Schülerzahlen: "Wir sprechen von 35.000 Studenten pro Jahr... die von der polizeilichen Grundausbildung über die Meisterausbildung bis hin zur Fahrausbildung und der ME-Ausbildung ausgebildet werden. Die Polizeiakademie macht also eigentlich so ziemlich alles. Und all diese verschiedenen Teile der Polizeiakademie haben unterschiedliche Planungs- und Terminierungsprozesse."
Wie Lehrplan und Zeitplanung zusammenspielen müssen
Ein immer wiederkehrendes Thema in der Diskussion war die Bedeutung der Anpassung des Lehrplans an die terminlichen Gegebenheiten. Fred Jonker hob hervor, wie die Wageningen University & Research proaktiv Zeitplanungsparameter in ihren Lehrplan integriert. Durch die Zuweisung von Kursen zu bestimmten Vormittags- oder Nachmittagsterminen wird der Planungsprozess gestrafft und sichergestellt, dass die Studierenden ihre Kurse nahtlos miteinander kombinieren können, ohne dass es zu Stundenplankollisionen kommt. Dieser Ansatz erspart spätere komplexe Anpassungen und bietet den Studierenden mehr Klarheit und Vorhersehbarkeit bei der Planung ihres Studiums.
Wouter Voss betonte, wie wichtig eine frühzeitige und kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen Lehrplanentwicklern und Stundenplangestaltern ist. Er betonte, dass die Planer von Anfang an einbezogen werden und so einen wertvollen Beitrag zur Kursstrukturierung leisten, potenzielle Terminkonflikte aufzeigen und sich für Lösungen einsetzen können, die sowohl den Bedürfnissen der Studierenden als auch den logistischen Zwängen gerecht werden.
Vossteilte seine persönliche Erfahrung mit und bemerkte, dass in seinem eigenen Programm "sobald sie mich einbeziehen... eine Reihe von Dingen angepasst werden können, Dinge im Voraus machbarer gemacht werden können." Dieser proaktive Ansatz verhindert, dass Lehrpläne ohne Berücksichtigung der praktischen Aspekte der Zeitplanung fertiggestellt werden, und vermeidet so potenzielle Kopfschmerzen und Störungen im weiteren Verlauf.
"Was die Polizeiakademie jetzt hat, ist, dass unsere Daten tatsächlich über, ja, über alle möglichen verschiedenen Anwendungen verteilt sind, von denen einige intern entwickelt worden sind. Das bedeutet, dass unsere Daten verstreut sind, niemand hat einen Überblick über das Gesamtbild", sagt Michiel Visser.
"Und das ist ein tiefer Wunsch, dass wir mit der Einführung von TimeEdit diesem Bild näher kommen."
Aussagekräftiges Feedback erhalten
Die Diskussionsteilnehmer sprachen auch über den dringenden Bedarf an robusten Feedback-Mechanismen, um die Effektivität der Stundenplanungspraktiken zu bewerten und kontinuierliche Verbesserungen voranzutreiben. Wouter Voss brachte offen seine Frustration über den Mangel an strukturierten Feedback-Mechanismen zum Ausdruck: "In meinem Fall erhalte ich außerhalb der Prüfungszeit kein Feedback zu dem Stundenplan, den ich während eines Semesters erstellt habe."
Er schlug vor, einfache, aber wirksame Feedback-Instrumente einzuführen, wie z. B. ein "Daumen hoch, Daumen runter"-System, um die Zufriedenheit der Studierenden mit bestimmten Planungsentscheidungen zu messen.
Das Sammeln und Interpretieren von Feedback stellt jedoch eine Reihe von Herausforderungen dar. Fred Jonker wies auf die Schwierigkeit hin, individuelle Präferenzen von breiteren Trends zu unterscheiden. Er wies darauf hin, dass das Feedback oft die spezifischen Anliegen einzelner Schüler oder Lehrer widerspiegelt, die nicht immer mit dem Allgemeinwohl übereinstimmen. Um aus einer Vielzahl von Meinungen aussagekräftige Erkenntnisse zu gewinnen, bedarf es einer sorgfältigen Analyse und einer Konzentration auf die Identifizierung von Mustern, die der Mehrheit zugute kommen.
Die Raumnutzung ist immer noch ein dominierender Faktor
In einem aufschlussreichen Moment wurden die Diskussionsteilnehmer vor die Wahl gestellt, entweder über umfassende Daten zur Raumnutzung zu verfügen oder direktes Feedback der Studierenden zu den Stundenplänen zu erhalten. Einstimmig gaben sie den Daten zur Raumnutzung den Vorzug und unterstrichen damit den zunehmenden Druck auf die Hochschulen, die Ressourcennutzung zu optimieren, insbesondere angesichts steigender Kosten und Haushaltszwänge.
Das Gremium erkannte zwar die Bedeutung der Zufriedenheit der Studierenden an, räumte aber auch ein, dass die effiziente Raumnutzung bei Entscheidungen über die Ressourcenzuweisung oft Vorrang hat. Wouter Voss bot eine nuancierte Perspektive an und erklärte: "Natürlich ist die Raumnutzung... wir brauchen einfach eine Raumnutzung, um die Raumnutzung freizugeben. Wir brauchen das. Einige Universitäten stehen unter großem Druck. Andere sind recht geräumig. Wir haben verschiedene." Diese pragmatische Sichtweise spiegelt die Notwendigkeit wider, mit konkurrierenden Prioritäten zu jonglieren und gleichzeitig die verfügbaren Ressourcen bestmöglich zu nutzen.
Vielen Dank an unsere Podiumsteilnehmer und das große Engagement und die Fragen der 120 Zeitplaner und Lehrplanersteller aus unserer Gemeinschaft!